März – Elegans-Widderchen

 

Elegans-Widderchen (Zygaena angelicae elegans) 

(Ochsenheimer, 1808)

Verbreitung in Deutschland: Zygaena angelicae kommt in zwei Unterarten in Deutschland vor. Die meist fünfleckige Unterart Z. a. angelicae ist aktuell wohl nur noch in Nordbayern und Thüringen anzutreffen. Die häufig sechsfleckige Z. a. elegans lebt ausschließlich auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb. Früher wurden diese beiden Unterarten als eigene Arten geführt, sie sind aber morphologisch nicht zu trennen, außerdem existieren einige intermediäre Populationen (Hofmann 1994, 2005).

Verbreitung in Baden-Württemberg: Das Vorkommen des Elegans-Widderchens ist in Baden-Württemberg auf die Schwäbische Alb beschränkt. Häufig werden Trauflagen besiedelt, wie etwa am nördlichen Albtrauf bei Balingen, Mössingen oder Pfullingen. Ehemals kam die Art jedoch auch auf der Südost-Abdachung der Alb bei Schelklingen und Blaubeuren vor (Hofmann 1994, 2005).

Habitatansprüche: Besiedelt werden ausschließlich süd- oder südwestexponierte, sehr lückige Steppenheide-Wälder. Häufig handelt es sich hierbei um Abbruchkanten auf felsigem Untergrund, die zumindest lange Zeit natürlich waldfrei bleiben und äußerst steil sind. Im fast mediterranen Mikroklima der Steppenheiden entwickelt sich die Larve an Kronwicken (Coronilla coronata und Coronilla varia). In seltenen Fällen tritt Z. a. elegans auch im Saumbereich von Halbtrockenrasen auf (Hofmann 1994, 2005).

Gefährdung/Schutz: RL BW: Stark gefährdet (Ebert et al. 2005). Z. a. elegans wurde in der aktuellen Roten Liste von “Vom Aussterben bedroht” auf “Stark gefährdet” zurück gestuft, da bei intensiver Nachsuche doch noch einige aktuell bestehende Vorkommen entdeckt wurden. Häufig sind die besiedelten Habitate sehr unzugänglich, sodass auch in Zukunft noch mit der ein oder anderen Neuentdeckung gerechnet werden kann. Trotzdem ist das Elegans-Widderchen in seinem Fortbestand in Baden-Württemberg stark gefährdet, da selbst die steilen Steppenheidewälder durch Sukzession und Stickstoffimissionen mehr und mehr zuwachsen. Baden-Württemberg hat außerdem eine besondere Schutzverantwortung für die sonst nur noch aus Bayern bekannte Unterart Z. a. elegans. Zum Schutz der Art müssen Abbruchkanten und Steppenheidewälder durch regelmäßiges Ausschlagen von Gehölzen oder (Wieder-)Einführung einer Nieder- und Mittelwaldnutzung offen gehalten werden.

Eignung als Indikatorart: Z. a. elegans ist ein sehr guter Indikator für intakte, lichte Steppenheidewälder.

Quellen für diese Seite:

Ebert, G., Hofmann, A., Meineke, J.-U., Steiner, A., R. Trusch (2005): Rote Liste der Schmetterlinge (Macrolepidoptera) Baden-Württembergs (3. Fassung). In: Ebert, G. (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 10, Ergänzungsband. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 110-133.

Hofmann, A. (1994): Zygaeninae. In: Ebert, G. (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3: Nachtfalter I. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 196-335.

Ebert, G., Hofmann, A., Meineke, J.-U., Steiner, A., R. Trusch (2005): Elegans-Widderchen (Zygaena angelicae elegans) und Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta). In: Ebert, G. (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 10, Ergänzungsband. Ulmer-Verlag (Stuttgart), 106-108.

 Charakteristisch für das Elegans-Widderchen ist das zusammenfließende Fleckenpaar 5+6. Der Nachweis der sich sonnenden Raupen im Frühjahr ist gut möglich Larvalhabitat der Art, Bergkronwicke licht und besonnt stehend Habitat des Elegans-Widderchens am nördlichen Albtrauf bei Bad Urach Weiteres Habitat, ein südexponierter Steppenheidewald am nördlichen Albtrauf