November – Schönschrecke

Calliptamus italicus (Italienische Schönschrecke)

(Linnaeus, 1758)

Verbreitung in Deutschland: Calliptamus italicus kommt in Deutschland bis weit in den Nordosten vor. Sie ist allerdings in allen Bundesländern sehr selten oder bereits ausgestorben (Maas et al. 2002).

Verbreitung in Baden-Württemberg: Die Italienische Schönschrecke war ehemals in Baden-Württemberg in weiten Bereichen der nördlichen und südlichen Oberrheinebene verbreitet. So trat die Art in der Hardtebene bei Karlsruhe, am Kaiserstuhl und in der Markgräfler Rheinebene auf. Nur die Vorkommen in der Markgräfler Rheinebene sind noch aktuell (z.B. NSG Grißheimer Trockenaue). Ausgestorben ist C. italicus außerdem im Südschwarzwald, am Bodensee und am Spitzberg bei Tübingen. Isolierte Vorkommen bestehen am Hohentwiel bei Singen, an einem Bahndamm bei Horb in den Oberen Gäuen und bei Mannheim. Individuenreiche Metapopulationen finden sich nur im Tauberland, wo die lückigen und steinigen Magerrasen besiedelt werden (z.B. NSG Haigergrund) (Detzel 1998).

Habitatansprüche: C. italicus besiedelt vegetationsarme, lückige und steinige oder felsige Habitate. Meist sind dies Halb- oder Volltrockenrasen, Rutschhalden oder Schotterflächen (Detzel 1998, Maas et al. 2002).

Gefährdung/Schutz: RL BW: Vom Aussterben bedroht (Detzel 1998). Ohne umfangreiche Pflegemaßnahmen würde wahrscheinlich auch C. italicus komplett aus Deutschland verschwinden, denn natürliche, dauerhaft offene Felsschutthalden existieren in heutiger Zeit kaum noch. Auch die ehemals im Rheintal besiedelten natürlichen Kiesbetten und Sandbänke des Rheins wurden vollständig verbaut. Die aktuell von C. italicus besetzten Magerrasen müssen frei von aufkommender Sukzession gehalten werden. Dies kann entweder durch mechanisches Entfernen des Gehölzes oder durch intensive Schaf- und Ziegenbeweidung vonstatten gehen.

Eignung als Indikatorart: C. italicus ist ein sehr guter Indikator für lückige, offene und steinige Halb- und Volltrockenrasen.

Quellen für diese Seite:

Detzel, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Eugen Ulmer (Stuttgart), 580 S.

Maas, S.; Detzel, P. & A. Staudt (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands – Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Schriftreihe des Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn – Bad Godesberg, 401 S.

  Weibchen der Italienischen Schönschrecke bei Horb Kopula von Calliptamus italicus am Hohentwiel bei Singen Larve der Italienischen Schönschrecke am Hohentwiel bei Singen Habitat im Tauberland: Steiler und lückiger Trockenrasen Habitat am südlichen Oberrhein: Grißheimer Trockenaue Habitat in den Oberen Gäuen: Steile, südexponierte Felsschutthalde